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Kein Abschluss ohne Anschluss

CLEVER-Kooperation

Im Rahmen der schulischen Übergänge im Anschluss an die 9. und 10. Klassenstufe sind wir sehr eng mit den Regionalen Berufsbildungszentren vernetzt. Es gibt seit dem 1.10.2014 eine Kooperationsvereinbarung unter dem Titel CLEVER.

Gemeinschaftsschulen werden durch die Verbindung mit den RBZ und deren Beruflichen Bildungsangeboten auf allen Ebenen zu einer gleichwertigen Alternative zum Gymnasium. Die Gemeinschaftsschule in Verbindung mit dem Beruflichen Gymnasium führt wie ein Gymnasium zum Abitur – ohne Einschränkungen und in neun Jahren. Die Übergänge von den Gemeinschaftsschulen in ein RBZ werden durch enge Verzahnung von Unterricht, etwa in Form von gemeinsamen Projekten, Schüler- und Lehreraustausch, sowie durch Abstimmung von Unterrichtsinhalten erleichtert. Damit leistet diese Kooperation einen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit. Flüchtlinge, Jugendliche mit Deutsch als Zweitsprache oder Spätentwickler brauchen mehr Zeit, um gleiche Kompetenzen zu entwickeln. Die Verzahnung der Gemeinschaftsschulen mit den RBZ stärkt die Berufsorientierung und Planung individueller Berufswege. Damit leisten wir mit dieser Zusammenarbeit auch einen Beitrag zur künftigen Fachkräftesicherung.

Dem späteren beruflichen Erfolg steht nichts mehr im Wege. Insofern sind alle Eltern sehr clever, die ihre Kinder auf einer der Kooperationsschulen einschulen.

Die Regionalen Berufsbildungszentren in Kiel:





Presseartikel zu CLEVER

Unter Dach und Fach: Regionale Bildungszentren kooperieren mit Gemeinschaftsschulen ohne eigene Oberstufe

Kiel 1.10.2014: Das Schulsystem in Kiel wird durchlässiger und vielfältiger – insbesondere für Schüler mit Studierwünschen. Sie können künftig nicht nur an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe ihr Abitur oder die Fachhochschulreife erwerben. Dies bieten jetzt auch die drei Regionalen Berufsbildungszentren (RBZ) für Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss. Besiegelt wurde die dazu nötige Kooperation von RBZ und neun Gemeinschaftsschulen ohne eigene Oberstufe nun mit einem Vertrag. Rund zwei Jahre feilten die Experten an dem Konzept, das als dritte Säule den Weg zu einem studienqualifizierenden Schulabschluss stützen soll. Wichtigste Neuerungen: Gemeinschaftsschulen (ausgenommen davon sind Privatschulen) und RBZ stimmen ihre Lehrpläne für einen möglichst bruchlosen Übergang der Schüler aufeinander ab. Die Bewerbungen für die neue Oberstufe an den drei RBZ für Technik, Wirtschaft sowie Soziales, Nahrung, Bau werden zentral erfasst und bearbeitet. Dafür gelten auch zum Teil neue Zulassungsregeln. Statt der früher für eine Oberstufenzulassung oft ausschlaggebenden guten Noten in Kernfächern wie Deutsch, Englisch oder Mathematik gilt nun die Faustregel: Wer bei einem mittleren Bildungsabschluss einen Notendurchschnitt von mindestens 3,0 vorweisen kann, hat Anspruch auf den Besuch einer RBZ-Oberstufe.

Wichtig dabei: Eine Vier in einem beliebigen Fach würde bei einer Bewerbung noch akzeptiert, eine zweite davon jedoch nicht mehr. Ob auch eine Fünf ein Ausschlusskriterium darstellt oder nicht, steht noch nicht fest. Neu ist auch das Auswahlverfahren von Oberstufenprofilen durch die Schüler. Allein 21davon – zum Beispiel aus Bereichen wie Technik, Wirtschaft, Ernährung, Gesundheit oder Pädagogik – bieten die Beruflichen Gymnasien an den RBZ im dreijährigen Ausbildungsgang zum Abitur. Die Schüler können davon neun Profile in der Rangfolge ihrer Stärken und Interessen ankreuzen. Der Wahl voraus gehen intensive Beratungsgespräche durch die Lehrer. Außerdem gibt es die Möglichkeit, an RBZ-Berufsfachschulen die Fachhochschulreife in Verbindung mit einer Berufsausbildung zu erwerben. Dabei können Schüler aus elf weiteren Profilen solcher Bereiche wie Wirtschaft, Design/Fotografie, Sozialpädagogik, Sozialwesen, Informatik oder Bautechnik auswählen. Die gestern per Vertrag besiegelte Kooperation von RBZ und Gemeinschaftsschulen gilt ab sofort.

Das erste Zulassungsverfahren für die neuen Oberstufen startet im Februar 2015 für das Schuljahr 2015/2016. Die neue Schulministerin Britta Ernst lobte die nun zusätzlich gewonnene Durchlässigkeit des Bildungssystems in Kiel, dessen Bedeutung weit über die Stadtgrenzen hinaus gehe: „Es wird die Schullandschaft in Schleswig-Holstein positiv und nachhaltig beeinflussen.“ Das neue System gebe Schülern wie Eltern nicht nur Sicherheit, wie es nach einem mittleren Bildungsabschluss weitergehen könne. Es mildere auch den Druck auf Jugendliche, die Zeit benötigten, ihre Fähigkeiten und Neigungen zu entdecken. Diese Einschätzung teilte auch Oberbürgermeister Ulf Kämpfer: „Bislang ist es in gerade in Schleswig-Holstein viel zu selten gelungen, Talente zu entdecken und zu fördern.“ Nach wie vor bestimme der soziale Status oft auch den Bildungsabschluss. Das klassische Gymnasium habe viele Schüler trotz ihres Talents „einfach nicht erreicht“. Durch die jetzt geknüpften „starken wie reißfesten Netzwerke“ eröffneten sich vielen Jugendlichen ganz neue Perspektiven. Auch die Schulen selbst profitierten. Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufe fühlten sich nun nicht mehr abgehängt. Und die RBZ könnten künftig mit einem „stetigen Zufluss an Schülern“ rechnen.

Quelle: Kieler Nachrichten vom 2.10.14, S. 22